Festival-Auftakt mit dem Konzert des Wiener Musikerehepaares Schönfeldinger
Bad Münder (hm). Sphärische, sich dynamisch aufbauende Klänge, die über die Köpfe der Zuhörer förmlich hinweg zu schweben schienen und im Abgang hallend nachklangen: Den Zuhörern im Martin-Schmidt-Konzertsaal wurde jetzt ein wohl einmaliges akustisches Erlebnis geboten. Mit der Verpflichtung des Wiener Glasharmonika-Duos war den Organisatoren des Glasfestivals ein echter Glücksgriff gelungen. Das Ehepaar Christa und Gerold Schönfeldinger zählt nicht ohne Grund zu den weltbesten Glasharmonika- und Verrophonspielern. Ihre Instrumente sind oft nur einem Fachpublikum bekannt. Dabei war die 1761 von Benjamin Franklin entwickelte Glasharmonika bei vielen großen Komponisten der damaligen Zeit hoch geschätzt, geriet aber dann für rund 200 Jahre praktisch in Vergessenheit. Mittels Fußantrieb werden hier unterschiedlich große Glasschalen zum Rotieren gebracht. Die Töne werden durch zartes Berühren mit nassen Fingern erzeugt. Das Verrophon hingegen wurde erst 1983 erfunden. Es besteht aus senkrecht angeordneten Glasröhren unterschiedlicher Länge. Auf beiden Instrumenten ist ein mehrstimmiges Spielen in mehreren Oktaven möglich. Schon nach den ersten Tönen herrschte gespannte Stille im voll besetzten Saal. Mit Joseph Haydns Serenade aus dem Streichquartett Nr. 17 und dem „O virtus Sapientiae – Antiphona“ von Hildegard von Bingen in einer Bearbeitung Schönfeldingers erlebte das Konzert seinen ersten Höhepunkt. Von Bingen ist den meisten nur aus der Kräuterheilkunde bekannt. Doch ihre geistlichen Lieder und liturgischen Gesänge, die die Seele heilen sollten, eignen sich hervorragend für das Spiel auf Glasinstrumenten. Hier vermischen sich Glasharmonika, Violine, Klangschale und Gesang zu einer äußerst beruhigen Musik, ohne gleich in Schwermut zu verfallen. Ob dann im weiteren Programmverlauf Mozarts „Adagio für Glasharmonika in C-Dur“, Griegs „Smatrold“ oder Glass’ „Candyman“ – mit feinfühligem und exaktem Fingerspiel demonstrierten die beiden Künstler, dass sie auch bei erstaunlich hohen Tempi die Phrasierungen akkurat beherrschen. Hermann Wessling vom Forum Glas zeigte sich nach der Veranstaltung begeistert: „Der musikalische Spannungsbogen war eindrucksvoll.“ Die häufig meditativ wirkenden Klänge verzauberten das Publikum, das die Pause nutzte und die ungewöhnlichen Glasinstrumenten neugierig umlagerte. Forums-Mitglied Jürgen Borghardt, der schon die Begrüßung übernommen hatte, musste die Besucher am Ende denn auch nicht lange um eine Spende bitten (der Eintritt war frei). So kamen mehr als 500 Euro für das geplante Glaskunstprojekt „Der Fluss“ zusammen.
Christa und Gerold Schönfeldinger auf der Bühne.
Foto: hm
Hörprobe:
Il Gatto von Ennio Morricone
Hörprobe:
Norwegischer Tanz op.38 von Edvard Grieg
Hörprobe:
Adagio für Glasharmonika solo von Wolfgang Amadeus Mozart
Christa Schönfeldinger (vorn) erläutert den Konzertbesuchern in der Pause die Funktionsweise der Glasharmonika. Das Instrument wurde im 18.Jahrhundert von Benjamin Franklin erfunden, machte eine Blitzkarriere, um dann für lange Zeit in Vergessenheit zu geraten. Foto: hm
In dieser Rubrik stellen wir Ihnen unser Forum Glas e.V. durch diverse Artikel aus der regionalen Presse vor. Wir beschränken uns überwiegend auf Beiträge der Neuen Deister Zeitung (NDZ), weisen aber sehr gern darauf hin, dass viele dieser Beiträge der Redaktion in Bad Münder auch in der Deister Weser Zeitung (DEWEZET) und im Deister-Anzeiger der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) sowie der Hannoversche Presse (HP) erschienen sind. Außerdem sind wir auch für die Audiobeiträge von Christoph Huppert und Renate Müller De Paoli in Radio Aktiv - dem Lokalsender aus Hameln - dankbar. Sie alle geben einen guten Einblick in die Entstehung und die jetzige Arbeit unseres Forums.
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