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Quelle: Neue Deister Zeitung (NDZ) vom 11.05.2012 |
Archäologe soll nach weiteren Spuren suchen |
Bingo-Umweltstiftung fördert geophysikalische Untersuchung des Areals der Glashütte Klein Süntel |
www.bingo-umweltstiftung.de |
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Klein Süntel (jhr). Was schlummert da im Untergrund? Eine Frage, auf deren Beantwortung nicht nur die Mitglieder des Forum Glas mit großer Spannung warten – auch Stadtverwaltung und Einwohner in Klein Süntel erhoffen sich nach dem überraschenden Fund eines Schürkanals der von 1635 bis 1886 betrieben Glashütte in Klein Süntel Hinweise darauf, wie künftig mit dem Bodendenkmal umgegangen werden soll. Vor rund einem halben Jahr waren Bauarbeiter bei Baggerarbeiten im Bereich zwischen dem Gebäude der Freiwilligen Feuerwehr und dem Seniorendomizil Klein Süntel auf die Gewölbekappe des Schürkanals gestoßen. Erste Untersuchungen durch Michael Meier als ehrenamtlich Beauftragtem für die archäologische Denkmalpflege lieferten Belege dafür, dass es sich um einen Beschickungsstollen der Glashütte Klein Süntel handelt. Sie gilt als älteste Glashütte der Deister-Süntel-Region. Das Landesamt für Denkmalschutz wie auch die zuständigen Mitarbeiter beim Landkreis wurden informiert und zeigten sich begeistert – machten aber sehr schnell deutlich, dass weitere Untersuchungen des für die Ortsgeschichte bedeutenden Fundes zwar befürwortet werden, für genauere Expertisen aber kein Geld zur Verfügung stehe. Eine Feststellung, mit der sich das Forum Glas nicht abfinden wollte: Bei einem Ortstermin stellte der Vorsitzende Hermann Wessling jetzt Bürgermeister Hartmut Büttner, Ortsbürgermeister Detlef Olejniczak sowie Rosemarie und Thorsten Hecht vom benachbarten Seniorendomizil Überlegungen vor, wie es weitergehen soll. Ende des Monats wird die „Exploration“ des Bodendenkmals vorgenommen. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert die geophysikalische Untersuchung mit 2300 Euro im Rahmen ihres Engagements für Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekten zugunsten der Denkmalpflege. Für die Untersuchung hat das Forum Glas den Archäologen Roland Wessling gewinnen können – aufgrund der familiären Beziehungen zum Verein – Roland Wessling ist der Sohn von Hermann Wessling – ist es dem Vorsitzenden wichtig zu betonen, dass das Angebot Wesslings deutlich günstiger als das eines angefragten Fachunternehmens ausgefallen ist. Durch die geophysikalische Untersuchung soll ohne tiefere Eingriffe in den Boden festgestellt werde, ob es dort weitere Hinweise auf die Glashütte gibt. Erst dann können Überlegungen gestartet werden, in welcher Form das Denkmal auch Interessierten, vielleicht sogar dauerhaft, vorgestellt werden kann. Eine Option, die die Beteiligten vorab begeistert: die Öffnung des Bodendenkmals an einer Seite. Hinter einer Glaswand könnten Besucher jederzeit einen Blick auf die historischen Gemäuer werfen. |
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Hermann Wessling (r.) stellt Hartmut Büttner, Detlef Olejniczak sowie Rosemarie und Thorsten Hecht (v.l.) das geplante weitere Vorgehen am Einstieg zum Schürkanal vor. Das historische Gemäuer präsentiert sich in überraschend guter Verfassung. |
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