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Presseartikel 2012 Pressespiegel-Jahrgang 2012
Quelle: Neue Deister Zeitung (NDZ) vom 30.05.2012
Auf den Spuren der verschollenen Glashütte
Archäologe beginnt Untersuchungen in Klein Süntel / Erste Ergebnisse in den nächsten Tagen
Klein Süntel (lil). „Was macht der Mann mit dem Sonnenhut bloß auf dem Rasen zwischen Feuerwehrhaus und Senioren-Domizil?“ Diese Frage haben sich bereits einige Bewohner Klein Süntels gestellt. Seit Pfingstmontag führt Archäologe Roland Wessling (41) rund um den Eingang des Stollens, der im September bei Baggerarbeiten entdeckt wurde, geophysikalische Messungen durch. Erste Ergebnisse der Untersuchung am Standort der ehemaligen Glashütte Klein Süntel werden am Freitag vorgestellt. Den Archäologen beauftragt hat der Verein Forum Glas. Der Vorstand erhofft sich durch die Untersuchungsergebnisse Hinweise darauf, wie das Projekt weitergeführt und das Kulturdenkmal kulturtouristisch attraktiv gestaltet werden kann. „Wir erfahren durch die Exploration, wie viel der Gebäudereste der ehemaligen Glashütte noch zu finden sind“, erklärt Hermann Wessling, Vorsitzender von Forum Glas. Erst dann könne der Verein gemeinsam mit den Grundstückseigentümern, dem Heimatbund und der Unteren Denkmalbehörde überlegen, in welcher Weise der Stollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden könne. Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert die geophysikalische Untersuchung mit 2300 Euro im Rahmen ihres Engagements für Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekten zugunsten der Denkmalpflege. Dass Roland Wessling mit seinem Vater Hermann an einem Projekt zusammenarbeitet, ist eine Premiere. Der 41-Jährige, der an der Universität im englischen Cranfield tätig ist, beschäftigt sich normalerweise mit forensischer Archäologie. Heißt: Er untersucht weltweit Massengräber. Auch wenn sein Aufenthalt in der alten Heimat lediglich ein kurzes Kapitel für ihn bedeutet, nimmt Wessling die Untersuchungen sehr ernst. Gerne erklärt er Anwohnern seine Arbeit, verliert dabei aber seine eigentliche Aufgabe nicht aus den Augen. „Es ist schön, dass sich so viele Leute dafür interessieren“, sagt der Archäologe. Sogar der Baggerführer, der im September auf die Gewölbekappe des Schürkanals gestoßen war, besuchte ihn. „Für Baufirmen ist es ein Albtraum, wenn sie etwas Archäologisches finden,“ weiß Wessling. Er schätze sehr, dass der Baggerführer nicht einfach seinen Auftrag erfüllt, sondern den Fund gemeldet habe. Wessling bedient sich zur Untersuchung des 40 mal 40 Meter großen Areals, das er zuvor abgesteckt hat, zweier Methoden. Auch wenn die Untersuchungen mehrere Meter im Boden stattfinden, kann der Archäologe sie ohne erheblichen Eingriff ins Erdreich durchführen. Mitgebracht hat er dafür ein Geo-Radargerät. Dieses sendet senkrecht Radarwellen in den Boden. Wenn eine solche Welle auf die Grenze zweier unterschiedlicher Schichten trifft, wird ein Teil der Welle reflektiert. Der restliche Teil wandert weiter. An der nächsten Schichtengrenze passiert dasselbe, sodass der Anteil der Welle, der weiterwandert, immer geringer wird. Die reflektierte Welle wird dann vom Gerät aufgefangen und gemessen. Bei der Geo-Elektrik wird mithilfe zweier mobiler und zweier stationärer Elektroden gemessen, wie Strom durch den Boden transportiert wird. Trifft der Strom auf wenig leitende Objekte, wie Fundamente oder Mauerreste, erhöht sich der gemessene Widerstand. Trifft der Strom jedoch auf ein gut leitendes Objekt, wie einen ehemaligen Graben, dann ist der Widerstand häufig geringer als im darum liegenden Erdreich. In beiden Fällen wird ein Unterschied zwischen einem Objekt und dem ihn umschließenden Erdreich gemessen wird. Bis heute Nachmittag dauert Wesslings Vermessung, danach beschäftigt er sich mit der Auswertung. Was er bis dato schon verrät: „Ich habe Strukturen gesehen, die als Mauerwerk interpretiert werden können.“ Er räumt ein: „Es ist gefährlich, wenn Experten zu früh Ergebnisse von sich geben. Ich halte mich daher lieber zurück.“ Einen Abschlussbericht will er Ende Juni vorlegen.
 
Presseartikel über das Forum Glas Bad Münder
 
Vor Beginn seiner Untersuchungen hat Roland Wessling ein 40 mal 40 Meter großes Areal abgesteckt. Foto:lil
 
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Bei der Geo-Radarmethode werden elektromagnetische Wellen senkrecht in den Boden gesendet. Auf dem B ildschirm sieht Roland Wessling eine Live-Aufnahme der Resultate. Foto:lil
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Bei Baggerarbeiten wurde im September der Eingang eines Stollens gefunden. Foto:lil
 
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Roland Wessling baut das Geo-Elektrikgerät für die nächste Untersuchung zusammen. Foto:lil
Audiobeitrag von Christoph Huppert auf www.zeilen-sprung.de (externer Link)
01.06.2011 : Audiobeitrag von Melanie Thieltges
Mit freundlicher Genehmigung: Norddeutscher Rundfunk, NDR1 Niedersachsen
 
 
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