Großes Besucherinteresse an Ausgrabungen der alten Glashütte in Klein Süntel
Klein Süntel. „Gute Sache, wunderbar, wunderbar.“ Heinz Spangenberg und seine vier Wanderfreunde geraten ins Schwärmen. Soeben hat ihnen Grabungsleiter Roland Wessling zusammen mit vielen anderen Besuchern beim „Tag der offenen Grabung“ den aktuellen Stand der Arbeiten an der alten Glashütte auf dem Hügel hinterm Seniorendomizil in Klein Süntel erklärt. „Wir hoffen sehr, dass die Finanzierung weiterläuft und das hier zu einem für Besucher zugänglichen Ort wird“, sagt Dr. Kai Witthinrich vom Münderaner Museum. Mit der Ausgrabung der St.-Annen-Kapelle habe man vor gut zehn Jahren ja ein ähnliches Projekt gehabt, das dann aber leider keine Fortsetzung als Bodendenkmal gefunden habe. Und auch Peter Claus aus Völksen ist von den Dimensionen der ausgegrabenen Überreste beeindruckt. „Ich kann das größenmäßig gut mit der ehemaligen Glashütte im Steinkrug vergleichen“, sagt der 74-Jährige. Im Halbstundentakt erklärt Roland Wessling die seit Montag durchgeführten Arbeiten. Mit dem Erreichten der vergangenen Tage ist er hochzufrieden: „Wir sind jetzt in der Phase des Saubermachens und Dokumentierens.“ Mit großer Spannung fiebern alle Beteiligten nun dem Votum der Expertenkommission entgegen, die noch bis morgen die Ergebnisse der Klein Sünteler Grabung in Augenschein nehmen wird. Roland Wessling ist zuversichtlich: „Wir haben alles gemacht, was möglich war. Eine 3-D-Animation, die Dokumentation der Oberflächen- und Tiefengrabung, und jetzt sind wir gespannt, was die Experten aus den benachbarten europäischen Ländern bei ihrem Symposium sagen werden.“ Davon ist abhängig, ob die Finanzierung der Ausgrabung weiterläuft und der Traum von einem kulturhistorischen Besucherzentrum in Sachen Glasproduktion realisiert werden kann. „Dass das wieder wie die St.-Annen-Kapelle zugeschüttet wird, daran mag ich gar nicht denken“, so ein Besucher. „Wir haben hier ein hervorragendes Zwischenergebnis“, kommentiert auch der Historiker Klaus Vohn-Fortagne den Stand der Grabung. Alles hinge nun davon ab, ob man nachweisen könne, dass es sich um eine „sehr frühe Rauchgaskegel-Anlage“ handele. „Noch bedeutsamer für mich ist aber, dass es sich wohl um die erste Hütte handelt, in der Kohle zum Schmelzen des Glasgemenges verwendet wurde.“ Dass Klein Süntel durch den archäologischen Fund und die Ausgrabung in den Fokus der internationalen Forschung gerückt ist, ist für Vohn-Fortagne und seine Mitstreiter ebenso erfreulich wie die Tatsache, dass der Ort in Sachen historischer Glasproduktion offenbar einzigartig ist. Ob die Experten das bestätigen werden, wird sich spätestens am Sonntagmittag herausstellen. Die Spannung steigt. Von Christoph Huppert
Saubermachen und Dokumentieren – Mitglieder des Grabungsteams der Universität Cranfield bei der Arbeit in Klein Süntel. Foto: Huppert
Klaus Vohn-Fortagne und Grabungsleiter Roland Wessling erläutern den Besuchern im Grabungsfeld die freigelegten Bereiche. Foto: Huppert
In dieser Rubrik stellen wir Ihnen unser Forum Glas e.V. durch diverse Artikel aus der regionalen Presse vor. Wir beschränken uns überwiegend auf Beiträge der Neuen Deister Zeitung (NDZ), weisen aber sehr gern darauf hin, dass viele dieser Beiträge der Redaktion in Bad Münder auch in der Deister Weser Zeitung (DEWEZET) und im Deister-Anzeiger der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) sowie der Hannoversche Presse (HP) erschienen sind. Außerdem sind wir auch für die Audiobeiträge von Christoph Huppert und Renate Müller De Paoli in Radio Aktiv - dem Lokalsender aus Hameln - dankbar. Sie alle geben einen guten Einblick in die Entstehung und die jetzige Arbeit unseres Forums.
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