Grabungen zur ehemaligen Glashütte Klein Süntel kommen gut voran / Große Bereiche freigelegt
Von Jens Rathmann
KLEIN SÜNTEL. Im Park des Seniorendomizils Klein Süntel wird in diesem Sommer wieder gegraben. Seit gut vier Wochen begibt sich Dr. Peter Steppuhn mit seinem Team aus Ehrenamtlichen und Grabungshelfern auf Spurensuche.
Nach den vorbereitenden Arbeiten sind inzwischen neue Bereiche der ehemaligen Glashütte Klein Süntel freigelegt worden. Und Grabungsleiter Steppuhn ist sehr zufrieden mit seinen Helfern, die aus ganz unterschiedlichen Bereichen kommen: „Ich bin stolz auf sie.“ Große Anerkennung gibt es von ihm auch für die bisherigen Arbeiten und Dokumentationen, mit denen Roland Wessling in den vergangenen Jahren mit Studenten der Universität Cranfield die Grundlage für die aktuelle Grabungsphase gelegt hat. In dem von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung geförderten Projekt sollen nun weitere Erkenntnisse über den Glashüttenturm, den Rauchgaskegel, gewonnen werden. Dabei geht es zunächst darum, die Forschungshypothese von einem Vorhandensein eines solchen Kegels in Klein Süntel zu bestätigen. Weltweit sollen lediglich sieben seiner Art erhalten sein – neben zwei weiteren Türmen im mittleren Weserraum nur einer in Frankreich und vier in England. Weiteres Ziel der neuerlichen Arbeiten: Bis zum Ende der Grabungsphase im September soll so viel freigelegt sein, dass eingeschätzt werden kann, aus welchen Gebäudeteilen die Hütte bestand, wie sie aufgebaut war und wie möglicherweise ein Konzept zur künftigen Präsentation der Funde aussehen könnte.
Durch die Arbeiten hat Steppuhn bereits neue Erkenntnisse über den Verlauf der Schürkanäle gewinnen können – und dabei festgestellt, dass sich die tatsächliche Ausrichtung vom erwarteten Verlauf unterscheidet. Pflasterflächen, die offenbar großer Hitze ausgesetzt waren, und Fundamente mit Aussparungen für eine Fachwerk- oder Dachkonstruktion könnten in einer späteren Phase ebenfalls helfen, eine Vorstellung vom Aufbau der Hütte zu gewinnen.
Beim Freilegen der Kanäle sind die Helfer auf Material gestoßen, das eine nähere Untersuchung durchaus angeraten scheinen lässt: Neben dem, was offenbar als Bauschutt zum Verfüllen der Hohlräume genutzt wurde, finden sich immer wieder auch Scherben und Funde, die aus dem Prozess der Glasgewinnung stammen. Steppuhn lässt sie für spätere Untersuchungen waschen und sichern.
Am morgigen Sonnabend gibt es am Rande des Sommerfestes im Seniorendomizil Klein Süntel (Beginn 14.30 Uhr) Gelegenheit, sich von Steppuhn über die Grabungsstelle führen und die Entwicklung erläutern zu lassen.
Grabungsleiter Dr. Peter Steppuhn am Zugang zu einem freigelegten Schürkanal. Fast 2,50 Meter hoch ist der Kanal, 2,20 Meter breit. FOTOS: RATHMANN
Hier wurde Glas hergestellt: Dr. Peter Steppuhn präsentiert ein besonders schönes Stück der Funde, die bei den Grabungen gesichert werden. Nach einer ersten Sichtung werden sie von Jana Gebauer gewaschen, die Fundstelle und Fundsituation wird dokumentiert. FOTOS: RATHMANN
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