Leader-Region: Erste Vorhaben beschlossen / Bislang nur ein münderscher Antrag dabei
VON JENS RATHMANN
Fast 100 Kisten mit Befunden, darunter seltene Scherben mit Prägung, wurden im vergangenen Jahr an der Glashütte gesichert und eingelagert. KLEIN SÜNTEL. Das erste Projekt aus Bad Münder in der neuen Förderperiode steht fest: Für das Vorhaben „Ehemalige Glashütte Klein Süntel“ werden Leader-Mittel zur Verfügung gestellt – das hat die Lokale Aktionsgruppe (LAG) der Region Östliches Weserbergland in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen.
116 000 Euro waren für das Projekt, das maßgeblich vom münderschen Forum Glas betreut wird, veranschlagt worden. 63 800 Euro und damit einen 55-prozentigen Fördersatz gewährte die LAG jetzt. Ebenfalls gefördert werden sechs Vorhaben in anderen Teilen des östlichen Weserberglands, beispielsweise die Errichtung von Nebenanlagen am Hüttenstollen Osterwald oder die Neugestaltung der Außenanlage des Dorfgemeinschaftshauses Herkensen. Fördermittel für rund 230 000 Euro seien gebunden worden, erklärt Lien Lammers vom Regionalmanagement der Leader-Region. Mit den bereits im vergangenen Jahr beschlossenen Projekten in Coppenbrügge erhöht sich die Zahl der Projekte auf neun.
Für Hermann Wessling, Vorsitzender des Forum Glas, ist die Förderzusage der LAG ein Grund zum Jubeln. Für das laufende Jahr planen Wessling und seine Mitstreiter die Fortsetzung der Arbeiten an der im vergangenen Jahr freigelegten Glashütte in Klein Süntel. Die stelle, so Kreisarchäologe Dr. Christian Leiber bei einem Expertentreffen vor Ort, nach dem Stand der Ausgrabungen „ein außergewöhnliches, einmaliges Kulturdenkmal“ dar. „Nur an diesem Objekt besteht die einzigartige und nicht wiederholbare Gelegenheit einer archäologischen Erforschung frühindustrieller Glasherstellung. Es gibt keine zweite Glashütte dieses Bautyps in Deutschland, die archäologisch erforscht werden könnte“, erklärt Leiber – eine Einschätzung, die von namhaften Wissenschaftlern und Experten unterstützt wird.
Für das laufende Jahr erwartet Wessling nach Rücksprache mit Grabungsleiter Dr. Peter Steppuhn allerdings keine Fortsetzung der Arbeiten auf dem Glashütten-Grundstück. Dort seien lediglich einige Sicherungsarbeiten der freigelegten Gebäude notwendig. Im Mittelpunkt sollen die archäologische Aufbereitung und Auswertung der zahlreichen Funde und die Erstellung einer fundierten Machbarkeitsstudie zur weiteren Entwicklung der Grabungsstätte unter kulturtouristischen Aspekten stehen. Da bei der Grabung im vergangenen Jahr deutlich mehr Funde als erwartet – immerhin rund 100 Kisten mit zu untersuchendem Material – entdeckt wurden, wird die Einordnung und Bewertung mehr Zeit in Anspruch nehmen. Für Wessling ist die Förderzusage der LAG aber auch ein wertvolles Zeichen in Richtung Deutsche Stiftung Denkmalschutz. Die hat bereits die vergangene Grabungsperiode maßgeblich unterstützt, Wessling hofft auf eine Anschlussförderung.
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