In einem Workshop bereitet Musikpädagogin Susanne Würmell Grundschüler auf einen Konzert-Auftritt vor
Von Christoph Huppert
BAD MÜNDER. Mika (8 Jahre) aus Beber und Luca (9 Jahre) aus Bad Münder wissen genau wie man einem mit Wasser gefüllten Glas Töne entlocken kann. „Wir haben dazu Experimente mit Milch, Cola und Öl gemacht. Alles klingt, wenn man mit einem nassen Finger über den Rand des Glases reibt“, erklären die beiden Teilnehmer des einwöchigen Glasmusik-Workshops im Musikraum der Grundschule Bad Münder. Unterrichtet werden die zehn, aus verschiedenen Grundschulen zusammen gekommenen Kinder von einer echten Glasmusik-Expertin. Seit 21 Jahren beschäftigt sich die Musikpädagogin und Konzertglasharfenistin Susanne Würmell mit dem Thema Glas und Musik. Ziel ihres Workshops, dessen Finanzierung zwei Stiftungen übernommen haben, ist es, die Kinder umfassend mit dem Werkstoff Glas vertraut zu machen. „Sie lernen nicht nur wie man damit Musik machen kann, sondern auch viele andere Dinge über Glas“, so Würmell. Der zweistündige Unterricht beginnt mit rhythmischen Übungen im Sitzkreis. Dann heißt es Händewaschen. „Damit die Finger nicht fettig sind, denn dann geht´s nicht“, erklärt der achtjährige Sivan Adou. Unterschiedlich gefüllte, farblich markierte Gläser werden angespielt und je nach Tonhöhe in der richtigen Reihenfolge sortiert. „Jedes Kind spielt nur einen einzigen Ton“, erklärt Würmell, die mit bunten Tüchern das Ganze dirigiert. „Wir spielen Fünf-Ton-Lieder und noch etwas Besonderes“, sagt die Glasharfenistin. Am Sonnabend werden die Kinder im Rahmen von Würmells Glasharfenkonzert „Im Meer der Kristalltöne“ im Martin-Schmidt-Konzertsaal die Ergebnisse ihrer einwöchigen Bemühungen vorstellen. Susanne Würmell wird bei dem Konzert eine 90 Jahre alte Glasharmonika spielen. „Das ist ein 1929 von Erich Nauwerck gebautes Instrument, das bei diesem Konzert erstmals nach seiner Restaurierung wieder zu hören sein wird“, kündigt die Musikerin an. Ein Dachbodenfund aus Berlin, der den Zweiten Weltkrieg überlebt hat und von Würmell mit großem Aufwand wieder zum Klingen gebracht wurde. „Kein Nachbau, sondern das Original.“ Während im 18. Jahrhundert die von Benjamin Franklin erfundene Glasharmonika ein beliebtes Instrument war, für das sogar Mozart komponierte, wurde es mit Ansteigen der Orchestergröße ab 1830 still um das gläserne Instrument. „Heute aber erleben wird eine Renaissance der Glasharfe“, so Würmell. Davon können sich die Konzertbesucher beim Glasharfenkonzert am 24. August um 17 Uhr im Martin-Schmidt-Konzertsaal überzeugen. Neben den Liedern der Grundschüler erklingt unter anderem Musik von Mozart, Bach, den Beatles, Astor Piazolla und Frank Sinatra.
Mit Übungen im Kreis beginnt der besondere Unterricht mit Musikpädagogin Susanne Würmell. Fotos: Huppert
Mit dem feuchten Finger am Glasrand entsteht ein zarter Ton.
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