Forum Glas versucht neue Wege, um coronakonform Objekte und Orte in Bad Münder zu präsentieren
Von Christoph Huppert
BAD MÜNDER. Renate Lehr ist erstaunt. „Das kannte ich gar nicht, aber es ist wunderschön.“ Zusammen mit Monika Helms ist Lehr eine der Teilnehmerinnen der Rundfahrt zu Orten der Glaskunst in Bad Münder. Initiiert hat diese Premiere der Vorsitzende des Vereins Forum Glas, Hermann Wessling. „Wir wollten im Rahmen der langen Nacht der Museen im Landkreis, die von der Museenlandschaft Weserbergland veranstaltet wird, einmal nachdrücklich auf das Thema Glas hinweisen“, so Wessling. Schon am Startpunkt der Rundfahrt, die mit eigenen Autos der Teilnehmer als eine Art Korso durchgeführt wurde und problemlos ablief, wartete Glaskunst der Extraklasse auf die Gäste. Unter den Teilnehmern: zwei der drei Bewerber für das Bürgermeisteramt, Marco Guss und Dirk Barkowsi. Die erfuhren vor und in der Bakeder St. Nicolaikirche alles zur Geschichte der dort ausgestellten Glaskunst, und genossen in der Abendsonne den unvergleichlichen Farbzauber der insgesamt 48 Kabinettscheiben deutscher und europäischer Künstler. Eine Vereinbarung zwischen der Glasmalerei Peters aus Paderborn und der Bakeder Kirchengemeinde regelt Details zum Ausstellungsort Kirche, unter anderem auch eine Versicherungspflicht. Um die Police zu bedienen, muss Jahr für Jahr Geld aufgebracht werden – Wessling zeigte sich daher beim Rundgang dem Gedanken an Patenschaften für einzelne Kabinettscheiben durchaus aufgeschlossen. Statt über Glaskunst informierte Wessling vor der Stele an der Glashütte in der Süntelstraße über die industrielle Hohlglas-Produktion, die in Bad Münder eine lange Tradition hat. „Hier hat mich das Glasvirus befallen“, schmunzelte der Leiter der Exkursion, der in der Hütte von 1975 bis 2002 als Personalverantwortlicher arbeitete. Dort nahm dann auch sein Wirken für das Thema Glas seinen Anfang, er begann, sich mit dem vom Historiker Klaus Vohn-Fortagne aufgearbeiteten Quellenmaterial zu beschäftigen und sich für die Aufarbeitung der Glasgeschichte des Weserberglandes zu interessieren. Das Interesse mündete 2006 in der Gründung des Forum Glas. 2010 wurde der „Glasstelenpfad“ in Bad Münder und der Deister-Sünel-Osterwald-Region initiiert. Eine Stele erinnert an der Süntelstraße an die einstige Hütte, aus der heute einer von 109 Standorten europaweit der Argagh Group geworden ist. Mit 23 500 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von sieben Milliarden Euro sei die Ardagh Group ein bedeutender europäischer Produzent der Hohl- und Medizinglas-Herstellung. 170 Beschäftige arbeiten derzeit in der münderschen Hütte. „Seit rund 1000 Jahren ist das Weserbergland Glasregion und hat trotz des Konzentrationsprozesses heute noch acht Standorte“, informierte Wessling auch zum Umland. Die Glassäulen im Rohmelkreisel, die überregional stark beachtete Glasstelen-Ausstellung im Kurpark, der Glasfluss in der Friedrich-Ebert-Allee und die beiden „Wegbegleiterinnen“ waren weitere Stationen, und auch die geplante Ausstellung historischer Gläser in Museum blieben nicht unerwähnt. „Jedes dieser Projekte hat seine eigene spannende Geschichte“, so Wessling. Die wird ergänzend zur Rundfahrt für vertiefende Informationen auf der Webseite des Forum Glas anschaulich ausgerollt.
Kabinettscheiben - in der Bakeder Kirche ziehen sie die Besucher in ihren Bann.
Fotos: HUPPERT
Forum Glas-Vorsitzender Hermann Wessling führte Teilnehmer der langen Museumsnacht an Orte der Glaskunst. Fotos: HUPPERT
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