Sicherungsarbeiten an historischer Glashütte in Klein Süntel schreiten voran / Wie kann eine Überdachung aussehen?
Von Johanna Lindermann
KLEIN SÜNTEL. Es geht sichtlich voran an der Ausgrabungsstätte der ehemaligen Glashütte Klein Süntel: Die Sicherungsarbeiten der freigelegten historischen Bausubstanz haben begonnen. Ziel ist zudem, Besuchern den Zugang zu ermöglichen und ihnen einen Einblick in die Vergangenheit der Glasindustrie in Klein Süntel zu geben.
„Wir erstellen den Ring wieder, den es früher gab“, erklärt Architekt Peter Nehmann bei einer Begehung der Baustelle. „Später soll man darauf auch laufen können.“ Dadurch wurde die Mauer von der Firma Steinmann Bau aus Emmerthal um einen halben Meter erhöht; später soll Beton aufgetragen werden. Gefördert werden die Sicherungsmaßnahmen übrigens von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit 45 000 Euro und von der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung mit 16 000 Euro.
Gleichzeitig sollen durch diese Maßnahmen auch die Gänge gesichert werden. Die historische Glashütte verfügt über vier Eingänge, die sogenannten Schürgänge, die sich in der Mitte treffen und früher für die Luftzirkulation sorgten. Dass diese noch erhalten sind, ist eine Besonderheit, da sie in anderen Glashütten nicht mehr existierten, wie Hermann Wessling, Vorsitzender des Forum Glas, erklärt. „Die Möglichkeit, die Schürgänge Besuchern zu zeigen, ist deutschlandweit einzigartig“, so Wessling. Über zwei Meter hoch sind die Gänge; beim Rundgang solle es für die Besucher möglich sein, „dieses Raumerlebnis wahrzunehmen“.
Darüber hinaus soll durch die Sicherung des Rings entstehende Plateau aber auch als Grundlage für weitere Arbeiten dienen. Denn: In früheren Zeiten war die Stätte überdacht, was auch nun wieder angedacht ist. Wie genau die Überdachung in Klein Süntel aussah, ist nicht bekannt, aufgrund des kreisförmigen Grundrisses sowie ähnlicher Anlagen gehen die Verantwortlichen aber von einer kegelförmigen Überdachung aus, die zirka 19 Meter hoch war. Durch die Lage der Glashütte in Klein Süntel mit Blick auf das Tal muss die Anlage früher schon von Weitem zu sehen gewesen sein – erst recht mit Rauch. „Das war schon ein Wahrzeichen hier“, schwärmt Wessling. „Der Standort ist toll.“ Er erinnert an den bereits verstorbenen Glasarchäologen Dr. Peter Steppuhn, der an der Anlage gearbeitet hat; dieser habe Klein Süntel als „Deutschlands schönste Grabungsstätte“ bezeichnet.
Der vermutete Kegel könne entweder durch Glas und Stahl, oder auch durch Licht nachgebildet werden, erklären Nehmann und Wessling. Entschieden ist aber noch nichts.
Zunächst sollen die Sicherungsarbeiten abgeschlossen werden; dies werde sich noch bis in das kommende Jahr hinziehen, schätzt Nehmann. Er freut sich: „Man sieht immer mehr, wie es früher einmal ausgesehen hat.“
Architekt Peter Nehmann (r.) bespricht an der Ausgrabungsstätte in Klein Süntel mit Daniel Hofmann von der Firma Steinmann Bau das weitere Vorgehen. Auf die Mauer soll nun Beton aufgetragen werden, um einen Rundgang zu schaffen und gleichermaßen den Ring zu stabilisieren und die Eingänge zu schützen. Die historischen Mauern wurden um einen halben Meter erhöht. Das schützt auch die gut erhaltenen Schürkanäle. Fotos: Lindermann
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